Lehrpfad zum sorbischen Leben in Varnsdorf 1945-1950
Am 25. und 26.9.2023 trafen sich zwölf Schüler des Grundkurses Tschechisch der Klasse 11 mit elf Schülern aus dem Bischöflichen Gymnasium in Varnsdorf zum gemeinsamen Projekt, welches vom Sorbischen Institut in Bautzen unter der Leitung von Frau Piňosová und Herrn Lorenz durchgeführt wird. Das Ziel ist es, einen mehrsprachigen audiovisuellen Lehrpfad mit zehn Stationen zum Leben und Studium der sorbischen Schüler nach dem 2. Weltkrieg in Varnsdorf zu gestalten.
Dazu erfuhren die Teilnehmer viele interessante Sachen über diese Zeit: Im Sorbischen Institut berichtete Herr Mikławš Krawc, welcher damals in Varnsdorf als Schüler verweilte, über seine Erfahrungen und Erlebnisse in der Nachkriegszeit. Am Nachmittag besuchten die Schüler das Aufnahmestudio „Lucija“, wo die Beitrage später bearbeitet werden sollen. Es folgte eine sehr interessante Vorlesung von Frau Pawlikowa vom Sorbischen Museum über die Mode der Sorben im 20. Jahrhundert bis zur Gegenwart. Nach einer Stadtführung, die unsere Schüler für die tschechischen Gäste vorbereitet haben, begaben wir uns mit dem Bus nach Varnsdorf, um zusammen im Restaurant Kocour, wo wir gleichzeitig auch übernachtet haben, weiter über das Thema zu diskutieren, aber auch untereinander ins Gespräch zu kommen.
Am nächsten Tag fuhren wir mit dem Zug ins Zentrum, wo uns schon die tschechischen Schüler zusammen mit Herrn Hrabal erwarteten. Herr Hrabal führte uns zum Friedhof, wo der sorbische Komponist Bjarnat Krawc mit seiner Familie begraben wurde und dann weiter durch die Stadt, um uns die tschechisch-sorbischen Beziehungen an konkreten Beispielen zeigen und erklären zu können. In der Bibliothek erörterten wir im Workshop die verschiedenen Möglichkeiten eines Lehrpfades und die Erstellung eines guten Logos. Nach einem leckeren Mittagessen in der Schulmensa begaben wir uns wieder zurück nach Bautzen.
Die zwei Projekttage waren für unsere Schüler zwar sehr interessant – sie haben viel über die tschechisch-sorbische Beziehungen erfahren – aber auch sehr anstrengend, weil überwiegend tschechisch gesprochen wurde, was allen Beteiligten volle Konzentration abverlangte.
Jana Štillerová