Zeitzeuge Herr Jakub Wjacławk erzählt den Schüler über sein Studium in Tschechien
Am 11. Dezember 2023 fand ein bewegendes Zeitzeugengespräch statt, welches im Rahmen des Projektes zur Erstellung eines Lehrpfades zu den sorbischen Spuren in Varnsdorf nach dem Zweiten Weltkrieg durchgeführt wurde. Die Schüler:innen des Tschechisch-Kurses 11 von Lehrerin Jana Štillerová hatten die einzigartige Gelegenheit Herrn Jakub Wjacławk, einen 1934 geborenen Zeitzeugen, ins Sorbische Gymnasium einzuladen. Herr Wjacławk gehörte zu den jungen Sorben, die nach dem Zweiten Weltkrieg das sorbische Gymnasium in Nordböhmen besuchten. Während des einstündigen Gesprächs legte er persönliche Erfahrungen und Erlebnisse seiner Schulzeit in Česká Lípa und Varnsdorf dar. Die Schüler:innen hatten die Gelegenheit Fragen zu stellen und vieles über die damalige Nachkriegszeit zu lernen. Neben den Einblicken in das Leben der sorbischen Jugendlichen nach dem Zweiten Weltkrieg, welches von Armut und zugleich Aufbruch und Abenteuer geprägt war, war es die Leichtigkeit und Selbstverständlichkeit, mit welcher Herr Wjacławk die tschechische Sprache nutzte.
Das Gesamtprojekt wird vom Sorbischen Institut unter der Leitung von Dr. Jana Piňosová und Dr. Robert Lorenz durchgeführt und wird von der Stiftung für das sorbische Volk gefördert. In enger Kooperation mit Partnern aus Tschechien und Deutschland wird das Projekt von Schüler:innen aus der Lausitz und Varnsdorf aktiv mitgestaltet. Das Ziel des Projekts besteht darin, gemeinsam einen Lehrpfad durch Varnsdorf zu erarbeiten. Die Schüler:innen werden ein Jahr lang intensiv an dem Lehrpfad mitarbeiten, um Interessenten die sorbischen Spuren in Varnsdorf nach dem Zweiten Weltkrieg näher zu bringen.
Die Veranstaltung mit Herrn Wjacławk war Teil einer Reihe von Begegnungen, Workshops und Exkursionen, welche den Kern des grenzüberschreitenden Projektes bilden. Die Eröffnung des Lehrpfades ist für den Herbst 2024 geplant und soll einen bedeutenden Beitrag zur Bewahrung des sorbischen Kulturerbes in Varnsdorf darstellen.
Jana Piňosová, Serbski Institut, und Jana Štillerová